"Handykenner" der KDS helfen Großwallstädter Senioren


Es ist Dienstagnachmittag. Im Seniorenraum der alten Schule sitzen heute nicht nur Senioren. Nein, neben jedem älteren Menschen sitzt ein Jugendlicher. Beide beugen sich über ein Handy, das zwischen ihnen auf dem Tisch liegt. Was ist hier los? Es ist der Handykurs für Senioren, organisiert vom Seniorenbeirat und betreut von Monika Schuler. Schon seit zwei Wochen trifft Dienstag und Donnerstag die Generation der Großeltern auf einige Schüler der achten und neunten Klasse der Kardinal-Döpfner-Schule. Hier haben sie die Möglichkeit, von echten „Handy-Kennern“ den richtigen Umgang mit dem Smartphone zu lernen. Wie sendet man eine Nachricht? Wie speichert man seinen Fingerabdruck? Wie kann man mit dem Handy einen QR-Code einscannen? All diese Fragen können die Schüler souverän beantworten und diese Dinge gemeinsam mit ihrem Seniorpartner an dessen Handy anwenden. Die Schüler helfen, technische Probleme zu lösen, erklären Abläufe und machen modernste Techniken zugänglich.

Das Projekt fand zum ersten Mal vor zwei Jahren statt, nachdem sich Großwallstadts Senioren nach einem gemeinsamen Computerkurs wünschten, auch den Umgang mit dem Smartphone zu erlernen. Für Smartphones gab es aber im Gegensatz zu den Computern keine Experten. Aber wer wäre besser geeignet als ein Teenager, ein „Digital Native“? Jemand, der mit Computern und Smartphones aufgewachsen ist und für den die ungemeine Präsenz moderner Techniken nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken ist? Und wo findet man viele Teenager, die viel Handynutzung betreiben? In der Schule. Deswegen wurde die Kardinal-Döpfner-Schule angefragt, ob Interesse an einem solchen Projekt bestehen könnte. Die Schule erklärte sich zur Zusammenarbeit bereit; die teilnehmenden Schüler waren begeistert. Unter den Teenagern bestand so viel Interesse, dass leider nicht allen ein Senior zugeteilt werden konnte. Die Teilnahmemotive der Senioren sind ganz unterschiedlich. Einige wollen auf dem neusten Stand bleiben, was Technik betrifft, andere wollen dazu in der Lage sein, Textnachrichten an die Enkel zu senden. Kommunikation über Nachrichten oder WhatsApp, Bilder und Videos senden oder auch „nur“ mit den Liebsten telefonieren – das möchte jeder tun. Den Schülern macht dieses Projekt Spaß, den Senioren auch. Bei Kaffee und Kuchen oder Wasser und Snacks tauschen sich Schüler und Senioren aus, unterhalten sich, lernen voneinander. Es ist ein schöner Anblick, wie sich zwei doch so unterschiedliche Generationen austauschen.

Text: Die FSJ'ler der KDS (Johannes, Joline & Zera)